EIN GASTMAHL BEREITEN

Ziel der Inszenierung war, der Mahlzeit und ihren einzelnen Handlungen einen prägnanten Charakter zu geben, der sich in der Fortbewegung durch den Schlosspark erlebnisreich entfaltet und dabei spielerischen Freiraum zulässt. Aus spezifischen Handlungen einer Speisefolge wurden räumliche Wirkungen und gestalthafte Bewegungsfiguren erzeugt, die mit der konkreten Situation im Park in Beziehung traten.

Aperitif // Subtile Gruppierung
Als Aperitif wurden Campari Orange und als alkoholfreie Alternativen Orangensaft und Wasser gereicht. Die Getränke wurden in
unterschiedlichen Gläsern mit unterschiedlichen Füllmengen angeboten. Diese Maßnahme sollte die 150 Gäste je nach
Trinkgeschwindigkeit unbewusst in einzelne Gruppen separieren. Diese entstehende Taktung wurde mit Hilfe der Statisten, welche
die nächste Station eröffneten, in Bewegung gebracht.

Vorspeise // Pendelbewegung
Als Vorspeise reichten wir Variationen von Brot an zweierlei Gemüsesuppen in Aktion. Die traditionell kalte Tomatengazpacho sowie
die warme Brokkolisuppe wurden als feste Suppenstationen installiert. Die Statisten umkreisten diese ausgestattet mit Brotkörben.
Das Brot wurde auf Spießen gereicht und übernahm die Funktion des Löffels. Mit dem Unterschied der Verhältnisverteilung von Brot
und Suppe. Auch übersetzen wir die Pendelbewegung von Brotkorb zu Suppe als vergrößerte Löffelbewegung von Teller zu Mund.

Hauptgang // Ebenen Verschub / Völlerei
Kleine Pakete an kulinarischen Köstlichkeiten sowie verschiedene Erfrischungsgetränke wurden für den Gast auf moblien Rollrasen-
brettern serviert. Durch das Verschieben der Ebene und die identischen Verpackungen wurde der Hauptgang zum Überraschungs-
paket. Es wurde getauscht, über die Tischkante geluhrt und der Gast so aus seinen gewohnten Essgewohnheiten gerissen.

Dessert // Zur Ruhe Kommen
Auf der Balustrade der Schlossterrasse reichten wir bunte CakePop Blumen im Blumenkasten. Zum Kuchen am Stiel gab es
klassisch Kaffee, der im Turmsaal serviert wurde.

Ein Projekt mit Katharina Hildebrandt, Stephanie Nosek & Benedikt Stoll

Publiziert in: „Unerkannte Räume-Sechs Experimente im Grenzbereich der Architektur“ von Anja Soeder, Kilian Schmitz-Hübsch und Alban Janson

Juli 2013
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